Liebe und Kunst: Künstlerpaare zwischen Leinwandbildern und Skulpturen – Vom Fluch und Segen ein Künstlerpaar zu sein.


 Die „Kunst“-Geschichte auf der aktuelle Film „Big eyes“ von Tim Burton mit Christoph Waltz und Amy Adams basiert ist unglaublich aber – bis ins Detail – wahr. „The Big Eyes“ hat das Künstlerpaar HOSEUS inspiriert, noch mehr in die „Kunst“-Geschichte zu gehen und nach weiteren Künstlerpaaren und ihren Erfolgsmodellen zu recherchieren. Manche Paare quälen sich mit sich und der Kunst, bei anderen entstehen  Leinwandbilder als Vollendung Ihrer Liebe.

Kunst und Künstlerpaare – Manchmal mehr Fluch als Segen
Teil 1: Die Unharmonischen

Liebe und Kunst gehen nicht immer Hand in Hand. „Liebe und Kunst zu mixen führt zu einem irrsinnig flüchtigen Cocktail aus Wahnsinn, Masochismus und Chaos“, so Simon Doonan, Kreativchef von Barneys New York.

  • Margaret und Walter Keane

    In der Verfilmung „Big Eyes“ lernt die schüchterne Künstlerin Margaret Walter Keane kennen, der damals vorgab auch Künstler zu sein und sie heirateten. Da „Kunst schon immer „Männerkunst“ war, vermarktet der ausgebuffte Geschäftsmann die Bilder seiner Frau und gibt sich dabei selbst als Maler dieser Leinwandbilder aus. Irgendwann kann sie nicht mehr mit den Lügen leben, es kommt zur Scheidung und sie verklagt ihn. Doch ohne Walters geschäftstüchtige Art wäre sie wohl nie mit ihren Gemälden so berühmt geworden.

  • Rodin und Claudel

    Die Künstlerinnen an der Seite bekannter Männer, blieben, früher oft nur Muse, Dienstmädchen oder Nachlassverwalterin. Sie wurden Mitte des 19. Jahrhunderts auch gerne als Aktmodelle gesehen, doch durften sie selbst nicht einmal am Aktmodell studieren. Die 18-jährige Camille Claudel bezieht deshalb mit ein paar Frauen ein Atelier, wo sie den 24 Jahre älteren Auguste Rodin (1840-1917) kennenlernt. Es entsteht eines sehr leidenschaftliche und kreative Beziehung. Nach 15 Jahren trennt er sich für eine andere; die Verlassene schafft noch letzte rührende Skulpturen – er erntet die Lorbeeren, sie stirbt in einer Nervenheilanstalt.

  • Picasso und seine Frauen

    Direkt ArtLeinwandbild Direkt Art HOSEUS, Picasso 200x150

    Leinwandbild Direkt Art HOSEUS, Picasso 150×200

    Das Muster findet man in zahlreichen Ausprägungen wieder. Er, der große berühmte Künstler, sie jung, ehrgeizig und talentiert: Wird sie zur bedrohlichen Konkurrenz, wird sie sofort geheiratet um vom Markt zu verschwinden. Als z.B. die Malerin Françoise Gilot, die Geliebte von Pablo Picasso (1881-1973) keine Lust mehr verspürte sich nur um seine Korrespondenz zu kümmern und Kopien anzufertigen – da riet er ihr zu einem Baby. Die Kunsthistorikerin Renate Berger bezeichnet das Phänomen als „Kastration durch Vermutterung“. Auch Dora Mahr spricht Picasso ihr Talent zum Malen ab. Er kann den Wettbewerb nicht ertragen, demütigt und piesackt sie bis sie weint, damit er HysHysterie auf seiner Landwandbild malen kann.

  • Werefkin undJawlenski

    Marianne Werefkin malte 10 Jahre ihres Lebens nicht, und opferte sich für ihre Liebe, Alexej Jawlenski (1864-1941). Sie finanzierte ihn und später auch seine minderjährige Geliebte und dessen Sohn. Als das Vermögen aufgebraucht war, wurde sie von ihm und seiner Geliebten einfach verlassen. Erschütternd ist, wie viele hochtalentierte Künstlerinnen bereit waren, aus Liebe zum Mann sich und ihre Kunst aufzugeben. Vielleicht haben die Männer es verlangt, aber waren es nicht die Frauen selbst die es entschieden haben?

  • Kahlo und Rivera

    Ein weiterer Stoff, aus denen Filme sind, ist die Beziehung zwischen Frida Kahlo (1907-1954) und dem Wandmaler Diego Rivera (1886-1957).  Als die beiden heirateten, war er schon berühmt, sie galt nur als Begleiterin. Dann betrog er sie mit ihrer Schwester, und sie mit Leo Trotzki. Doch Ihre Liebe war groß: 10 Jahre später ließen sie sich scheiden, um ein Jahr später erneut zu heiraten. Frida Kahlo ist nun eine große internationale Bekanntheit und an ihren Mann erinnert man sich heute eher an einem Mann, der seine Frau betrog.

  • und so weiter….

    Auch das Verhältnis Münter/Kandinsky (1866-1944) oder Krasner/Pollock (1912-1956) waren nur bedingt von Harmonie überstrahlt. Bei Gemälden von Paula und Otto Modersohn (1876-1907) scheitert jeder Versuch, Gemeinsamkeiten zu finden. Die spannungsreichen Reibereien galten wohl im Beruflichen als auch im Privaten Bereich.

Kunst oder Liebe?

Auch heute noch dominiert der männliche Partner in der öffentlichen Wahrnehmung wie z.B. auch bei Neo Rauch und Rosa Loy: Er Malerstar – und sie? „Ich bin die Frau von Neo Rauch und male auch“, so die „Bild“. Doch dieses berühmte Künstlerpaar ist trotzdem ein positives Beispiel für eine Künstlerehe. Wie das funktioniert, erfahren Sie im nächsten Blog.

QUELLEN:

  1.  Die Kunst, ein Paar zu sein, Nicola Kuhn2
  2. Bis zur Selbstzerstörung, Ulrike Koltermann: http://www.fnp.de/nachrichten/kultur/Bis-zur-Selbstzerstoerung;art679,1162050 (aufgerufen am 28.03.17)
  3. Künstlerpaare: Leidenschaft und Depression, Ina Henrichs: http://www.ksta.de/13482172 ©2017 (aufgerufen am 28.03.17)
  4. https://www.lebensfreude50.de/forum/beitraege/2002/die-frau-als-muse-des-mannes
  5. Sie küssten, betrogen und malten sich, Peter Dittmar: https://www.welt.de/kultur/article2977036/Sie-kuessten-betrogen-und-malten-sich.html (aufgerufen am 28.03.17)